Wie schafft man es, dass die Teile in unserer Garderobe länger schön bleiben und man auch über viele Jahre etwas von ihnen hat? Mit unseren Tipps bleibt deine Kleidung länger haltbar!

Durchschnittlich kauft jeder Deutsche 60 neue Kleidungsstücke im Jahr. Doch tragen tun sie ihre Kleidung dann nur halb so lange wie noch vor 15 Jahren (Quelle: Quarks). Dieses Konsumverhalten macht es erforderlich, nicht nur viel neue Kleidung zu produzieren. Es entsteht darüber hinaus auch noch viel mehr  und schneller Abfall, als es vor nicht mal zwei Jahrzehnten noch der Fall war.

Du möchtest deine Mode nachhaltiger gestalten? Dann beginnt deine Reise in deinem eigenen Kleiderschrank. Denn die nachhaltigste Kleidung die du tragen kannst, ist deine eigene! Doch gerade bei Kleidung aus dem Fast Fashion Bereich sind die Stücke nicht auf Langlebigkeit ausgelegt. Trotzdem kann man aus jedem einzelnen Kleidungsstück ein bisschen mehr Lebenszeit herausholen, wenn man die richtige Textilpflege anwendet. Das verzögert die Notwendigkeit des Kaufs neuer Kleidung nach hinten. Somit verlangsamt sich der Fast Fashion Zyklus also durch deine tägliche Gewohnheit, einfach schon zu tragen, was du bereits besitzt!

Aber wie kümmert man sich gut um die eigenen Kleidungsstücke? Im Grunde ist es ganz einfach! Man muss nur den „Bedürfnissen“ jedes Stoffes bei der Wäsche und Pflege nachkommen:

Kleidung richtig waschen

Bei der Wäsche fängt alles an. Damit Textilien lange schön aussehen, sollten sie in der Wäsche farblich getrennt und mit ähnlichen Kleidungsstücken gewaschen werden. Auch bei der Temperatur gibt es ein paar Dinge zu beachten; Je feiner und „zarter“ der Stoff, desto kühler sollte das Waschwasser sein.

  • Trenne Weißes von Buntwäsche: Besonders farbenfrohe Stücke können in der Wäsche abfärben. Das wäre schade, wenn helle Wäsche dann z.B. pinke Flecken von der roten Bluse bekommen würden!
  • Wasche im Zweifel neue, bunte Teile erst einmal von Hand um zu prüfen, ob die Farbe das Wasser färbt.
  • Kleidung kann grundsätzlich bei 40 Grad gewaschen werden, oft reichen aber auch 30 Grad (vor allem bei dünneren Stoffen wie Blusen oder bei feinem Strick). Nur in speziellen Fällen muss heißer gewaschen werden; Sportkleidung oder Socken können dann auch mal bei 60 Grad in die Maschine.
  • Flüssigwaschmittel oder Pulverform? Bei heißeren Waschgängen und unempfindlichen Stoffen ist Waschpulver gut geeignet; Buntwäsche und feinere Kleidung wäscht man besser mit flüssigem Waschmittel, da es sich auch bei kühleren Temperaturen schnell auflöst und keine Flecken hinterlässt.
  • Waschmaschine nicht überladen, sonst reiben die Stoffe zu sehr aneinander. Auch Waschmittel kann sich darin nicht so gut auflösen.
  • Schließe Reißverschlüsse von Jacken und Hosen, sowie die Rückenverschlüsse deiner BHs vor jeder Wäsche. Ansonsten könnten T-Shirts und Co sich in der Wäsche darin verheddern, und es entstehen Löcher im Stoff. Unterwäsche kann alternativ auch in einem separaten Beutel gewaschen werden.

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Kleidung seltener waschen

Es ist nicht notwendig, Klamotten nach einmaligem Tragen direkt in die Waschmaschine zu werfen. T-Shirts kannst du 2 Mal, Pullover auch um die 3 Mal tragen, bevor sie in die Maschine wandern. Hosen und Kleider können sogar noch seltener gewaschen werden – immer vorausgesetzt natürlich, dass die Kleidung nicht schwer verschmutzt ist oder riecht. Davor reicht es, die Teile draußen zu lüften. Flecken kannst du lokal bearbeiten, bevor du das gesamte Kleidungsstück wäschst.

Einige Textilien müssen auch gar nicht – oder zumindest sehr selten – gewaschen werden. Denim zum Beispiel bleibt viel länger haltbar, je seltener der Stoff eine Waschmaschine von innen sieht. Tipp: Um Jeansstoffe dennoch hygienisch zu halten, kannst du deine Hosen auch mal in die Tiefkühltruhe legen! Die Minusgrade sorgen für Keimfreiheit im Stoff. Wolle braucht auch nicht häufig gewaschen zu werden; der natürliche Stoff hat eine selbst-reinigende Wirkung, hier reicht auch das Lüften auf Balkon oder Terrasse. Hier findest du übrigens noch weitere Pflegetipps für Wollstoffe.

sustylery_kleidung-laenger-haltbar-textilpflege-tipps-igMit Textilpflege bleibt Kleidung lange schön

Glätten, bleichen, kämmen… nein, wir sind nicht aus Versehen bei der Haarpflege gelandet! Denn all diese Dinge gehören zur Textilpflege, mit der deine Kleidung länger schön bleibt. Denn nach dem Waschen geht es weiter mit der (Stoff-) Behandlung.

Beim Bügeln solltest du darauf achten, das Bügeleisen nicht heißer einzustellen als nötig. Wie heiß es deine Kleidungsstücke mögen, steht auch auf dem Waschetikett; hat das Bügeleisen-Symbol 3 Punkte, verträgt der Stoff hohe Temperaturen – Baumwolle oder Leinen gehören in diese Kategorie. Ist hingegen nur ein Punkt abgebildet, solltest du das Bügeleisen auf die niedrigste Stufe stellen; Polyester und Polyamid, sowie Seide gehören zu dieser Gruppe.

  • Nutze die Dampffunktion beim Bügeln, das schont die Stoffe und glättet sie zudem schneller.
  • Koche das Wasser vorab ab, bevor du es in die Kammer deines Bügeleisens gibst. So vermeidest du eventuelle Kalkrückstände auf den Textilien.
  • Am einfachsten lassen sich Kleidungsstücke bügeln, die noch leicht feucht vom Waschen sind.

Über die Zeit können bei einigen Stoffen trotz richtigem Umgang kleine Schönheitsmakel entstehen. Weiße Wäsche kann über die Zeit ergrauen oder sogar gelbe Flecken durch Schweiß entwickeln. Hier lohnt es sich, ein Waschmittel mit Bleichmittel zu verwenden (dann aber bitte nur weiße Wäsche damit waschen!). Umweltfreundlicher und schonender ist es aber, in die Waschladung mal einen Esslöffel Backpulver, bzw. Zitronensäure (gegen Gilb) zu geben. Auch das löst Verfärbungen. Zudem hilft es, helle Wäsche draußen in der Sonne zu trocknen, dadurch wird sie auf natürliche Weise vom Sonnenlicht ausgeblichen.

Strick hingegen hat seine ganz eigenen „Weh-Wehchen“ und fängt über die Zeit an zu pillen; die Bildung kleiner Fussel und Knötchen auf dem Stoff. Dies passiert vor allem an Stellen, an denen häufig Reibung entsteht, wie z.B. unter den Armen. Dagegen kann man allerdings ganz leicht vorgehen. Die Low-Budget Variante: einfach mit einem herkömmlichen Rasierer vorsichtig über den Stoff streifen. Damit rasiert man das Pilling einfach weg! Ein elektrischer Fusselentferner* tut das selbe, ist dabei natürlich etwas bequemer in der Anwendung, aber kostenintensiver. Ein Kaschmirkamm* liegt preislich in der Mitte und erfüllt den Anti-Pilling-Job ebenfalls.

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Kleidung richtig lagern

T-Shirts und Co mögen es gar nicht, einfach zusammengeknüllt in den Kleiderschrank geworfen zu werden. Als Faustregel kann man festhalten, dass dickere Stricksachen eher locker gefaltet gelagert werden wollen – andernfalls würden sie durch die Schwerkraft vom Hängen ausleiern. Leichtere Strickteile hingegen und solche, die in Form bleiben sollen – dazu gehören Hemden, Blusen, Sakkos und Anzughosen – sollten lieber auf dickeren Kleiderbügeln aufgehängt werden. Auch zarte Stoffe wie Seide sollten aufgehängt werden, so vermeidest du unnötiges Knittern.

Um unschöne Löcher in Kaschmir, Wolle und Seide zu vermeiden, helfen zudem Mottenkugeln aus Zedernholz* oder Lavendel Säckchen*, die man im Kleiderschrank einfach aufhängt oder in die Regalböden legt. Die ätherischen Öle halten Textilmotten fern. Als vorbeugende Maßnahme gegen die kleinen Insekten hilft es außerdem, nicht getragene Naturtextilien in einem Stoffbeutel zu lagern. So können die Textilien weiterhin „atmen“, aber sind dennoch geschützt.

Kleidung reparieren, ändern oder weitergeben

Mit der richtigen Pflege kannst du deine Kleidung länger haltbar machen, aber manchmal passieren trotzdem Malheurs, die für abgerissene Knöpfe, Löcher im Stoff oder aufgeribbelte Nähte sorgen. Lerne, kleinere Reparaturen selbst vorzunehmen – mit einer Nadel und dem passenden Garn ist ein Knopf schnell wieder angenäht! Bei schwierigeren Reparaturen, wie z.B. einen Reißverschluss austauschen, kannst du deine Teile auch zum Schneider bringen.

Grundsätzlich ist es aber wirklich empfehlenswert, selbst den Umgang mit einer Nähmaschine zu erlernen. Denn dadurch hast du die Möglichkeit, Kleidung zu ändern, die dir zu langweilig geworden ist oder die nicht richtig sitzt – und im Upcycling machst du aus alter Kleidung auch mal komplett neue Teile! Ist das eher keine Option für dich und ist es wirklich Zeit für dich, sich von einer Klamotte zu verabschieden, kannst du sie auch spenden oder verschenken; hier findest du mehr Ideen zur Wiederverwertung deiner ausgemusterten Kleidung.

Bringst du alle Tipps aus dem heutigen Post zum Einsatz, bleibt deine Kleidung künftig noch viel länger schön. Verrate in den Kommentaren doch gerne, wie lange deine Kleidung im Schnitt ungefähr hält!

*Dies ist ein Affiliate Link.

5 Meinungen zu “So bleibt deine Kleidung länger haltbar: Tipps zur Textilpflege

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