sustylery: Portrait Foto Frau mit Plastik-Verpackung als Kleidung

Wer kennt das nicht? Die Lieblingsjeans ist kaputt, der Pullover löst sich auf und die Schuhe sind komplett abgelaufen. Aber wie kann man die kaputte Kleidung entsorgen? Viele Menschen werfen alte Textilien und Schuhe einfach in den Müll, doch das ist nicht immer richtig. Denn kaputte Kleidung gehört nicht in den Restmüll, sondern muss getrennt werden. Wie genau funktioniert die Mülltrennung bei Textil-Abfall, und wo kann man seine alten Klamotten entsorgen? Hier findest du die Antworten!

So viel Müll produziert die Modeindustrie

Jedes Jahr werden weltweit mehr als 150 Milliarden Kleidungsstücke produziert. Davon landet ein Großteil im Müll, denn gerade im Fast Fashion Bereich werden Kleidungsstücke immer günstiger produziert für immer kurzlebigere Trends. Das bedeutet; Die Kleidung gefällt nicht lange und die minderwertige Qualität hält ebenfalls nur wenige Waschzyklen durch. Die meisten Menschen entsorgen ihre Kleidung dann entweder über den Hausmüll oder in Altkleider-Containern. Pro Kopf wandern allein in Amerika ca. 36 kg Kleidung pro Jahr auf Müllhalden. Nur ein Bruchteil der Textilien wird recycelt: Laut einer Studie der Ellen MacArthur Foundation werden gerade einmal 13 % Prozent aller Kleidungsstücke in irgend einer Form wiederverwertet – weniger als 1% wird so dem Recycling zugeführt, dass tatsächlich neue Kleidung daraus entstehen kann). Für gewöhnlich werden beim Altkleider-Recycling eher Putzlappen oder Isolier- und Füllstoffe gewonnen, womit der Lebenszyklus der Stoffe dann auch beendet ist.

Die restliche Kleidung landen auf Mülldeponien oder in Verbrennungsanlagen – mit verheerenden Folgen für die Umwelt. Textilien aus Kunstfasern wie Polyester oder Nylon sind extrem schwer abbaubar und verstopfen bei einer unsachgemäßen Entsorgung Abwasserkanäle. In der Wäsche lösen sich zudem Mikrofasern aus dem Kunststoff, welche in Flüssen und Meeren landen. Diese werden von Meereslebewesen und -vögeln mit ihrer Nahrung aufgenommen, und auf lange Sicht landen diese Plastikrückstände z.B. durch unseren Verzehr von Fisch wieder auf unserem eigenen Teller.

Auch die Herstellung von neuen Kleidungsstücken hat negative Auswirkungen auf die Umwelt: Chemische Farb- und Imprägniermittel, die bei der Herstellung von Kleidung eingesetzt werden, belasten (auch beim späteren Waschen der Kleidung) die Umwelt. Der Ressourcenverbrauch bei der Erstellung von Textilien ist ebenfalls enorm: Die Produktion von einem T-Shirt verbraucht laut einer Studie des Internationalen Wäscheverbands etwa 2,700 Liter Wasser – das entspricht dem täglichen Wasserbedarf eines durchschnittlichen Haushalts in Deutschland.

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Wie kann ich kaputte Kleidung richtig entsorgen?

In Deutschland gibt es strenge Regeln, was in welchen Müllcontainer darf. Bei der Entsorgung von kaputter Kleidung solltest du dich an folgende Regeln halten:

  • Altkleidercontainer: Der Landkreis Oldenburg empfiehlt Kleidung, die nicht mehr tragbar ist, beispielsweise ausgeblichene oder abgetragene Kleidungsstücke, im Altkleidercontainer zu entsorgen: „Auch verschlissene oder verunreinigte Kleidung darf eingeworfen werden und wird einer Verwertung zugeführt. Neben Kleidung können auch Bettzeug und andere Textilien eingeworfen werden. Das Einwerfen von noch tragbaren Schuhen ist vielfach gewünscht und sollte dann paarweise erfolgen.“
  • Restmüll: Stark verschmutzte Textilien und auch Schuhe, zum Beispiel durch Öl oder Farbe von Renovierungsarbeiten, können leider nur noch über den Restmüll entsorgt werden.

Der Weg zum Recycling-Hof wird in den meisten Fällen nichts bringen, da Textilien im seltensten Fall gut recyclebar sind, denn der Mix aus unterschiedlichen Materialen macht die Trennung der individuellen Komponenten sehr schwierig.

Falls die Kleidung, die du aussortiert hast, noch tragbar ist, kannst du sie lieber weiter verschenken oder spenden. Bei gemeinnützigen Vereinen, dem Deutschen Roten Kreuz oder der Diakonie werden sie an bedürftige Menschen vergeben oder für Recycling verwendet. Schuhe und Accessoires sollten ebenfalls in die lokale Kleiderspende gegeben werden. Oft werden diese dort weiterverkauft. Weitere Tipps, wie du aussortierte, noch gut erhaltene Kleidung verwerten kannst, zeige ich dir hier auf meinem Blog.

Wie kann ich Textil-Abfall vermeiden?

sustylery_kleidung-entsorgenNoch besser als Kleidung entsorgen, ist, den Abfall im Vornherein zu vermeiden. Der erste Step dafür ist womöglich der einfachste: Nur Kleidung kaufen, die du auch tatsächlich brauchst und trägst. Vermeide Impulskäufe, bei denen du Stücke mit nach Hause nimmst, die dir nach kurzer Zeit nicht mehr gefallen – so kommst du seltener in die Situation, Kleidung entsorgen zu müssen.

Kaputt gegangene Kleidung muss auch nicht immer sofort in den Müll. Mit wenigen Handgriffen lassen sich schnell abgerissene Knöpfe oder Löcher im Stoff wieder reparieren. Mit der passenden Textilpflege sorgst du außerdem dafür, dass deine Kleidung länger schön bleibt und nicht so schnell entsorgt werden muss.

Eine weitere Möglichkeit, um Textil-Müll zu vermeiden, ist das Upcycling. Hierbei werden alte Kleidungsstücke in etwas Neues verwandelt, beispielsweise in Taschen, Schmuck oder andere Accessoires. Hier findest du 10 Upcycling Ideen für deine Kleidung!

Wie gesagt sind das Verkaufen oder Verschenken von gebrauchter Kleidung ebenfalls gute Möglichkeiten, um Textilien vor dem Müll zu bewahren. Viele Menschen suchen nach gebrauchter Kleidung in Secondhand-Läden, auf Flohmärkten, oder auch auf Online-Plattformen. Auf meinem Blog habe ich dir einige Tipps zusammengestellt, wie du deine gebrauchte Kleidung online verkaufen kannst. Letzteres ist eine tolle Möglichkeit, um dich von deiner alten Kleidung zu trennen und nebenbei noch etwas Geld zu verdienen.

Wenn du deine alte Kleidung nicht mehr tragen möchtest, solltest du sie also entweder recyclen, upcyclen oder verkaufen/verschenken. Nur in dem Fall, dass die kaputte Kleidung wirklich unrettbar ist, sollte sie in den Müll wandern – dafür aber auch in die richtige Tonne!

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