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Im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen sind weibliche Gründerinnen leider immer noch zu selten. Darum gibt es heute ein ganz besonderes Rampenlicht für 5 nachhaltige Modemarken aus der DACH-Region, die von Frauen gegründet wurden und die du unbedingt mal auschecken solltest!

Eigentlich ist die Modebranche ja eine Frauendomäne. Nicht nur sind die Kundinnen meist weiblich. Auch die Personen, die an der Herstellung von Kleidung beteiligt sind, sind in den meisten Fällen Frauen. Diese sitzen jedoch selten in Führungspositionen (nur 14 % der Top 50 Modemarken weltweit werden von Frauen geführt), sondern an Näh- und Webmaschinen für ein Gehalt, das zum Überleben oft kaum ausreicht.

Wäre es nicht schön, wenn man den Menschen, die so viel zu der Gestaltung dieser Industrie beitragen, ein größeres Stück vom Kuchen abgeben könnte? Wenn dir nachhaltige Mode wichtig ist, solltest du diese female led (von Frauen geführten) Unternehmen kennen und unterstützen; Denn damit kannst du einen Beitrag dazu leisten, dass nicht nur Mensch, Tier und Umwelt besser behandelt werden, sondern auch, dass Frauen mehr Chancen und bessere Arbeitsbedingungen gegeben werden können.

Finde heraus, was diese 5 Frauen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz dafür tun, dass die Modewelt ein Stückchen nachhaltiger wird:

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DariaDéh

Madeleine Alizadeh ist Gründerin aus Wien und hat bereits 2010 auf einem Blog (dariadaria.com) gestartet, über Mode, Nachhaltigkeit und angrenzende Themen zu berichten. 2017 wurde daraus dann Dariadéh; Eine Modemarke, die „erschwingliche, zeitlose, qualitativ hochwertige und nachhaltigere Mode für jeden Menschen“ verfügbar machen möchte.

Die Produkte werden in Familienbetrieben in Serbien, Portugal und der Türkei produziert. Existenzsichernde Löhne und Arbeitstage von maximal 8,5 Stunden (inkl. Pause) und Qualitätssicherung vor Ort sichern die Mitarbeitenden ab.

Die Materialien für die Stoffe und Kurzwaren (Knöpfe, Reißverschlüsse, Gummibänder) werden nach Möglichkeit aus nachhaltigen Quellen bezogen. Übrig gebliebenes Material wird weiterverwertet, z.B. in Form von kleinen Accessoires oder als Füllmaterial für Hygieneartikel. Alle Produkte sind vegan, sind also frei von Leder oder anderen tierischen Materialien.

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Baìge the Label

Eine weitere Bloggerin, die ihre Passion in eine nachhaltige Marke verwandelt hat, ist die Hamburgerin Bina Nöhr. Nachdem sie ihr Modedesignstudium abgeschlossen und einige Jahre in der Industrie gearbeitet hat, wurde ihr bewusst, dass die Modewelt auf Dauer nicht so weitermachen kann wie bisher.

Aus diesen Beobachtungen und dem Blog stryletz.com ist dann die Modemarke Baìge entstanden. Hier werden minimalistische, zeitlose Designs angeboten, die Saison für Saison überstehen sollen. Die Produkte des Labels werden in einem Familienbetrieb in Bulgarien produziert zu einem Gehalt, von dem die Familien der Arbeitenden leben können. Geregelte Arbeits- und Urlaubszeiten sind ebenfalls gewährleistet.

Um die Belastung auf die Umwelt zu reduzieren, wird eine Überproduktion vermieden und mit wenigen unterschiedlichen, vornehmlich ungefärbten Stoffen gearbeitet. Bei den bisherigen Produkten wurde auf Bio-Baumwolle mit Elastan gesetzt. Das Label steht aber noch am Anfang, sodass sich noch zeigen wird, welche Zertifizierungen, Stoffe und Produkte uns zukünftig bei Baìge erwarten.

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Jan ’n June

Es war das Jahr 2013, als Juliana Holtzheimer und Anna Bronowski aus Hamburg sich dachten; „Warum gibt es eigentlich keine nachhaltige Mode, die auch noch stylisch aussieht?“ Und weil es die zu der Zeit nicht gab, haben die Mädels sich einfach selbst daran gemacht, das zu ändern.

Aus dieser Wein-Laune ist Jan ’n June entstanden – eine Marke, zu der inzwischen ein 15-köpfiges Team hier in Deutschland gehört, sowie 6 Produktionsstätten in Polen und Portugal. Es werden keine Details zu den Arbeitsbedingungen der Arbeitenden auf der Homepage mitgeteilt, aber die Hälfte der Produktionsstätten sind GOTS- oder Ökotex-zertifiziert. Besonders spannend: Auf der Website kannst du nachverfolgen, an welchem Ort welcher Herstellungsschritt bis hin zum fertigen Produkt vorgenommen wird.

Zu den verwendeten Materialien gehören Recycling-Materialien, aus biologischem Anbau stammende Baumwolle und naturbasierte Kunststoffe wie Tencel oder Ecovero. Durch die recyclete Kaschmir-Wolle ist Jan ’n June nicht vegan, aber zumindest ist es keine neuproduzierte Wolle!

Weitere Besonderheiten von Jan ’n June, die du vielleicht spannend findest:

  • Beim Verpackungsmaterial wird auf Plastik verzichtet, und Versandkartons werden so oft wie möglich wiederverwendet.
  • Der Online-Shop bietet eine eigene Second Hand Rubrik an, in der Produkte der eigenen Marke wiederverkauft werden.
  • Die Produkte von Jan ’n June kannst du z.B. über Unown einfach via Modeleasing mieten.

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Jungle Folk

Pauline Marie Treis hat nach ihrem Studium damit begonnen, ihre Vorliebe für Handwerk und für Nachhaltigkeit in der Marke Jungle Folk zu vereinen. Ziel ist es, zeitlose, qualitativ hochwertige, nachhaltige Kleidung bereitzustellen.

Gleichzeitig soll es den Kunsthandwerkern, die in Peru und Portugal die Produkte herstellen, ermöglicht werden, „nachhaltig zu arbeiten, ihr Einkommen zu erhöhen und ihre Fähigkeiten zu verbessern“.

Jungle Folk verwendet nach eigenen Angaben nur nachhaltige und zertifizierte Materialien wie Bio-Baumwolle, Leinen, Seide und Wolle für die Kleidung und recycelte und natürliche Materialien für Accessoires.

Beim Label wird nicht nach dem „normalen“ Modekalender gearbeitet mit Trends, die jede Saison wechseln. Stattdessen wird auf Basics gesetzt, die qualitativ und stilistisch viele Saisons überleben. Cool ist übrigens auch, dass du innerhalb eines Jahres nach dem Kauf den kostenlosen Repair Service in Anspruch nehmen kannst, falls mit deinen Produkten etwas nicht in Ordnung sein sollte.

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Jyoti Fair Works

Das deutsch-indische Unternehmen Jyoti Fair Works wird von Jeanine Glöyer und Carolin Hofer aus Berlin geführt und produziert inzwischen in 3 Nähwerkstätten mit über 20 weiteren Frauen nachhaltige Kleidung. Auch hier soll die Transparenz innerhalb der Lieferkette gute Arbeitsbedingungen für alle beteiligten Mitarbeitenden gewährleisten. In den südindischen Orten Chittapur, Londa und Hyderabad bekommen „sozial benachteiligte Frauen […] eine Ausbildung als Näherin, eine dauerhafte Anstellung, diverse Weiterbildungsmöglichkeiten, regelmäßige Krankheitsvorsorgeuntersuchungen sowie ein faires Gehalt.“ Arbeitszeiten von 10-17 Uhr inklusive Mittagspause, sowie betriebliche Benefits wie Gesundheitschecks oder Sprachkurse fallen darunter.

Die Kleidungsstücke von Jyoti sind so entworfen, dass möglichst wenig Textilabfall bei der Produktion entsteht, und dass die Kleidung lange hält. Nicht alle der Design sind vegan (es gibt Produkte aus Alpaka- und Schafswolle), aber diese Kleidungsstücke werden ebenfalls in Zusammenarbeit mit Non-Profit Organisationen und Familienbetrieben produziert, welche wiederum selbst Initiativen für Frauen unterstützen.

Auf ihrer Website verweisen die Gründerinnen zudem zu weiteren Informationen über die verwendeten Stoffe und Materialien, merken aber an, dass es nicht immer zu 100 % möglich ist, sämtliche Bestandteile eines Kleidungsstückes transparent zurückzuverfolgen (das gilt oft insbesondere für Baumwolle).

Das ist übrigens keine Eigenart der Marke Jyoti, sondern leider Realität in der gesamten Fashion-Branche! Aber die hier vorgestellten von Frauen geführten Brands, sowie andere Fair Fashion Marken sind immer dabei, bessere Transparenz über alle Schritte in der Produktionskette zu gewährleisten, zum Beispiel durch die Wahl von zertifizierten Materialien.

Welche female led Fashion Labels kennst du, die gerne empfehlen möchtest? Verrate es mir gerne in den Kommentaren!

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